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3. Tag: Touch the Taj – can you feel the Mahal?

January 2nd, 2013. Published under 01. bis 05. Tag, Alle Berichte, Reise, Vorbereitung. No Comments.

Nach der arktischen Nacht mussten wir uns erst mit heissem Kaffee und indischem Zmorge (natürlich Curry) stärken. Danach übergab uns unser Driver Noeman unserem Führer und der war Gold wert – allerdings nicht im direkten Sinne, denn die paar Tonnen Gold mit welchen die Kuppeln des Taj überzogen waren, haben die Briten schon vor geraumer Zeit abgeschleppt. Aber im Schlepptau unseres Führers war vieles leichter – auch das Vermeiden der Ticket-, Teppich-, Taxi-, Souvenir-, Kitchenmagnet- etc. Schlepper – keiner hatte eine Chance!

Der Taj Mahal war dann tatsächlich atemberaubend schön und die Klassierung als eines der sieben Weltwunder (nach indischer Zählung sogar als erstes Weltwunder) können wir trotz dem leicht dunstigen Wetter nachvollziehen – zumindest von aussen. Innen ist’s halt trotz allem ein Mausoleum mit Personen zu welchen uns der Bezug irgendwie fehlt.

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Konstruktionstechnisch ist die Anlage aber schon sehr raffiniert – so symmetrisch, dass gewisse Türme schräg gebaut wurden, damit’s perspektivisch gerade aussieht – beeindruckend.

Nach dem Taj erfolgte dann der Spiessrutenlauf durch die Schlepper hin zu einem offensichtlich organisierten Laden, in welchem wir die obligate Präsentation lokaler Handwerkskunst (Marmor-Einlegearbeiten) bekamen – leider etwas schwer um mit der Rickshaw durch Indien zu karren – ergo hiess es ausser einem kleinen Elefäntli für Jimbo No Deal.

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Anschliessend besichtigten wir dann noch das Red Fort in Agra, welches zwar etwas kleiner als dasjenige von Delhi, aber dafür umso besser erhalten war. Immer wieder gelangte man durch kleine Gänge in neue Gebäudekomplexe mit reichen Ornamenten und dem klassischen Groove der East India Company aus vergangenen Zeiten. Sehr schön auch der Ausblick auf die malerische Flusslandschaft mit dem majestätischen Taj im Hintergrund.

Danach wollten wir Segel setzen – zurück nach Delhi. Aber der Marmor-Shopping-Nepp-Test war aus Sicht des Fahrers noch nicht genug und mit dem Hinweis, dass es nach Agra während 100Km kein Restaurant mehr gäbe, welches für uns geeignet wäre, wollte er uns in der nächsten Touristenfütterstelle absetzen – Schlangenbeschwörer beim Eingang inklusive. Allerdings sind wir keine Schlangen und Hunger hatten wir auch keinen und so stellten wir uns stur – drive on. Um die Relationen zu verstehen – eine Mahlzeit im Touristenrestaurant kostete ohne Vorspeise bis zu CHF 20.— pro Person und dies ohne dass die Qualität irgendwo haubenverdächtig gewesen wäre. Zum Vergleich – ein Tag Privatchauffeur für Delhi Sightseeing kostete ebenfalls CHF 20.— alternativ hätte man für diesen Betrag auch zwei Simkarten mit 1GB Datenvolumen und 15 min Gesprächsguthaben nach Europa, oder einige hundert Kilo Brot oder … kaufen können.

Dem Nepp-Restaurant konnten wir dann doch nicht ganz entgehen, auf halber Strecke wurde angehalten und wir wurden zwangsverpflegt – was im Nachhinein ganz ok war, denn hatten wir für die ersten 100Km noch kompetitive 2.5 Stunden gebraucht, so gestaltete sich die Einfahrt in Delhi dann als erschwert, weil die Polizei aus Angst vor Demonstrationen ganze Quartiere und wichtige Durchfahrtstrassen abgeriegelt hatte. So fanden wir dann erst nach 8h Fahrt und bloss mit GPS Unterstützung unser Hotel, in welchem wir als Entgelt im Designerzimmer logieren und in einem kulinarisch höchstwertigen Restaurant speisen durften.

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Zigarrenrauchen war allerdings auch hier problematisch – die Kolonialzeiten sind definitiv vorbei und so genossen wir unsere Einschlafhilfe draussen, auf dem Trottoir was uns recht intensive Einblicke in die dunklere Seite von Delhi bescherte. Gute Nacht trotzdem.

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