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We do it again ….

June 13th, 2024. Published under Uncategorized. No Comments.

Über zehn Jahre später sind Dr Daktari und Jimbo wieder am Start in einem der glorifizierten Personentransporter mit Rasenmähermotor und drei Rädern. Dieses Mal geht es aber statt in Richtung Süden in Richtung Norden. Hier zum Blog

Gesamter Reisebericht im Leseformat

March 4th, 2015. Published under Uncategorized. 3 Comments.

Jimbo hat sich nun die Mühe gemacht und den gesamten Reisebericht chronologisch von Anfang an in ein Gesamtdokument gegossen.

Dontworryeatcurry Reisebericht Gesamt

Dabei hat er gleich die Reise nochmals durchlebt – gute Sache.

Enjoy!

 

24.05.2013: Debriefing Party im Salotto

May 1st, 2013. Published under Alle Berichte, Uncategorized. 1 Comment.

Wir gehen ja davon aus, dass sich alle Interessierten über die guten Geschichten und den Unbill unserer Fahrt auf drei Rädern vom Norden bis in den Süden Indiens mit diesem Blog auf dem Laufenden gehalten hast.

Es gibt aber neben Armbrüchen, Mumbai in der Rushhour und uns als Rockstars in Goa noch ein paar Stories, die man nur live erzählen und nur so auch schön ausschmücken kann. Deshalb gibt es bei einem kleinen Umtrunk und Umess ein paar Fotos und Filmli zu zeigen. Debriefing sozusagen für die Mission completed.

Ort: Salotto

Datum / Zeit: 24.05.2013, ab 19h

Anmeldung wär no guet 

Auch nicht-Unterstützer/-innnen oder Begleitpersonen sind gerne eingeladen.

Grosse Ehre ex post

March 25th, 2013. Published under Alle Berichte, Uncategorized. No Comments.

Team Don’t Worry Eat Curry hat es auf den Newsletter und den Coverartikel des Rickshawrun 2013. Gebrochener Arm von Dr. Daktari sei Dank – einfach auf Link drücken und ein bisschen runterscrollen www.rickshawrun.com

20. Tag: Up in the Sky!

January 26th, 2013. Published under 16. bis 20. Tag, Alle Berichte, Reise. No Comments.

Der heutige und letzte Tag steht eindeutig unter dem Motto “up in the Sky” – 77 Bombay Street passt nicht nur geografisch näherungsweise gut – auch der Rhythmus und deren Fangemeinde passen bestens für unser Tagesprogramm. Allerdings war der Start harziger als auch schon – das Packen zwar easy, weil wir ja nun den ganzen Restkrempel inkl. unserer Anzüge dem tropischen Kochi-Klima überlassen konnten – aber allzuviel Schlaf war nicht in der Mütze, die wir genommen hatten. Und die epicste aller epic Parties vom Vortag war irgendwie auch in die Knochen gekrochen. Kurzum wir starten etwas wehmütig und melancholisch zur letzten Etappe:

Frühstück bei unserem “I-am-happy-when-you-are happy”-manager. Unglaublich – sozusagen ayurvedisch mit frisch gepresstem Mix-Fruchtsaft, Papayas, Melonen und sonstigen Vitaminen wie sie unsere Körper seit 3000 Kilometer nicht mal schnuppern konnten. Dazu das bewährte indische Rührei und Toast. Und sofort begannen die Verhandlungen – denn die Postkarten waren zwar geschrieben – aber infolge eines Post-Office-Holidays waren wir noch 55 Marken nach Europa short. Aber “up in the sky – people are happy…” und das wollte ja unser Hotelmanager und wir auch und so wurde er flugs zu unserem Ehrenpöstler ernannt und adäquat gefundet.

Danach haben wir dann die gecharterte Limousine geentert und sind zu unseren Aussie-Freunden rübergekurvt. Problemlos. Also gänzlich ohne das befürchtete Verkehrschaos. Die Aussies waren dann zwar wach und parat – aber nicht so ganz richtig. Und die 1.5 Liter Wasser Zwangskonsum pro Kopf zeigen einzig, wie verantwortungsvoll Menschen, die sich der verhängnisvollen Kraft der Sonne bewusst sind, mit solchen Extremsituationen umgehen. Ein Tag Cricket bei gefühlten 35 Grad am Schatten…

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Ja – Cricket. Bei der Verabschiedung im Hotel von unseren treuen Kollegen aus dem Team Rastenfresser oder Tuck-Tuck-Schleifer oder umgekehrt – einfach die extrem-Riders – meinten die mitleidig, ob wir denn nun an den Cricket Match wollten oder müssten… (lag aber vielleicht auch daran, dass sie dabei einem etwas antriebslosen Jimbo beim Rumstochern im Vitaminzeug zusahen). Cricket – das englischste aller englischen Spiele – Kolonialismus pur – Rasenschach vom Feinsten – actiongeladen wie Die Hard 1-17 komprimiert – kurz ein Spiel welches keine Seele unberührt lässt und das in Indien, diesem Land der Seele, dieses unerschöpflichen Quells an Emotionen – Herz was willst du mehr!

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Und wir wurden, obwohl wir bewusst den stillsten aller Hintereingänge auswählten, nicht enttäuscht – die Stimmung war von Anfang an nur grossartig, unbeschreiblich!

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Die Inder gewannen den Toss – Banausen würden sagen, hatten Anspiel – aber das ist ja bei Cricket inflationär – denn ein One-Day-Internation Match ist dadurch definiert, dass jede Mannschaft 50 Overs bowlen darf – nicht zu verwechseln mit eine ruhig Kugel schieben, denn die Kugel (steinhart gepresstes Kork, Lederummantelt) wird nicht geschoben gebowlt sondern mit komplett gestrecktem Arm Richtung Wicket katapultiert – also nicht proletarisch Baseball-mässig aus dem Ellbogen raus geschlenkert (that’s not cricket!) – sondern kreisund Armkreisend und mit Anlauf – Fast-Bowlers knacken dabei dann die 150Kmh Grenze!!! Wesentlich ist dabei noch, dass ein Over aus 6 Bowlen besteht – also nicht die zum Trinken – das wäre ja lebensgefährdend – und somit jede Mannschaft 300 Mal anspielen darf.

Proper Cricket

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ist durchaus dynamisch!

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Die 50 Over sind allerdings relativ, konditional bedingt insofern als eine Mannschaft auch dann ausgebowlt hat, wenn sie all ihre Schlagmänner verloren hat, wobei ein Schlagmann dann verliert, wenn er sein Wicket verliert, d.h. der Bowler kegelt diese Holzstäbchen auf den Holzstäben um, oder einer der Feldverteidiger fängt einen Flugball aus der Luft – oder der Schiedsrichter erklärt die Wickets als technisch k.o. – das nennt sich dann Leg before Wicket (LBW) und ist quasi ein Foul. Am Schluss gewinnt dann die Mannschaft, die mehr Tore geschossen hat – so ungefähr jedenfalls – d.h. es gibt auch Punkte, wenn die Schlagmänner zwischen den Wickets hin und herflitzen und Flugbälle über die Banden zählen 6 Punkte, während die Roller an die Bande noch mit 4 Zählern zu Buche schlagen. Weil aber die Bowlers unglaublich fies und schnell werfen können, ist es durchaus ratsam, nicht immer auf den Ball einzuprügeln wie beim Hau den Lukas, sondern zwischendurch auch einfach mal zu blocken – das ist dann sozusagen die Catenaccio-Variante.

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Wobei beim One-Day-International Format durchaus auch mal das Risiko eines Schlagversuchs eingegangen wird, weshalb diese ODI eigentlich nicht so ganz das richtige Cricket, sind. Andererseits ist dieses echte Cricket, Test Match Cricket, bei welchem die Spieler aber noch schön weiss und der Ball blutrot ist, tendenziell etwas langatmig wirken kann, weil ein Match meist fünf Tage dauert und unentschieden endet – d.h. idealerweise schaut man das in Australien, weil die dort dann die Bierpipelines auslegen und das ganze zu einem Social Event hochstilisieren. In Indien dagegen passt das ODI ganz gut, weil Bier in der Öffentlichkeit eher nicht genossen werden darf und fünf Tage lang diese Stimmung aufrecht zu erhalten scheint mit normalen Stimmbändern ein Ding der Unmöglichkeit.

Aber wir schweifen ab – das Cricket war grossartig – und die indische Mannschaft glänzte mit hervorragenden Battern, welche den englischen Bowlern schon arg zusetzten, wobei auch diese gleich zu Beginn mal einige Wickets buchten

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Hitchcock hätte das nicht spannender hingekriegt, wobei das nicht alle Kollegen gleichermassen realisierten…

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Äusserst fair übrigens die lokalen Fans – und zumindest ein Engländer stand den Locals in Sachen Begeisterung in nichts nach – vor 65’000 Heimzuschauern mit einer englischen Fahne rumzurennen zeugt sowohl von Sportsgeist, Vertrauen in den Sportsgeist der anderen Fans – typisch britisch halt

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Wobei man sich des Bedrohungspotentials von englischen Hooligans offenbar schon bewusst war und deshalb die Sicherheitskräfte vorsichtshalber mal hinter Gittern schützte….

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Indien ein Land der Gegensätze, verkehrte Welt – nicht Down under, aber viele down und wenige oben, für die aber gibt’s keine Grenzen – während wir uns mit Rolex Uhren begnügen müssen haben die dann sogar Hotels

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oder Banken mit einem direkten Draht nach oben oder zur Spiritualität oder so – wobei das offenbar in diesen turbulenten Märkten auch nicht nachhaltig erfolgreich war.

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Es gäbe noch viel zu schreiben über diesen Subkontinent – vom Smoke not in the water sonder up in the sky – allgegenwärtig

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oder von der Kokosnuss – sozusagen der Marroni Indiens, welche überall die Landschaft verschönert

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die Kehlen erfrischt

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und deren Reste als Rohstoff für diverse sonstige Produkte dienen

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und offenbar haben selbst die grünen Schalen noch einen Restwert!
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Dann hätten wir auch noch epische Betrachtungen über das Wesen eines Tucks sowie über die verschiedenen Tuck-Spezies – von den Lastentucks in einfacherer Forms bis hin zu Kipper-Tucks, von den 2-Takt Benzinern über die Diesel bis hin zu den Flüssiggasvarianten – von den rein Nutzungsoptimierten Personenbefördern

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bis hin zum Eiscreme-Tuck – es gibt nichts, was wir nicht gesehen hätten.

Und so floss dieser letzte Reisetag dahin – die Gedanken immer mal wieder: Up in the sky… nein völlig falsch – hier kommt natürlich Lucy (auch wieder falsch) Maradona in the Sky with Diamonds – düdelidüdelidüdelidüüüü

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Indien ein Land der Gegensätze? Ein Land? Ein Subkontinent mit grossem Menschen-kontingent! Drei Wochen werden keinem Land der Welt gerecht – aber weder ist die Welt gerecht, noch das Leben lang genug, allen Ländern gerecht zu werden. Und das Spiel war zwar gerecht – aber etwas unausgeglichen – hatten die Engländer das erste ODI noch mit 9 Runs Vorsprung gewonnen, würden sie dieses zweite Match mit 127 Runs weniger verlieren – eine Kanterniederlage, aber wir greifen vor.

Denn nachdem die Inder ihre 50 Overs geschlagen hatten war es für uns Zeit zum Aufbruch – schliesslich wollten wir ja nicht riskieren, dass unser Fahrer einem Hitzschlag zum Opfer fallen würde. Und so sahen wir dann den zweiten Teil des Matches in der Flughafenbar bei einem letzten kühlen Kingfisher – immer mal wieder nervös die Abflugtafel checkend – Jimbo hat ja einen Track Record für das gemütliche Abhängen in Flughafenlounges bis zur Sperrstunde…

Aber es lief alles glatt – jedenfalls nachdem wir mal wieder zu einer Spezialgepäckkontrolle aufgeboten waren, Dr. Daktari durfte aus dem Seesack Jimbos ein Feuerzeug entfernen und konnte dabei interessante Einblicke in die Arbeitsteilung auf indischen Rollfeldern sammeln. Dann flogen wir die 3000 Kilometer zurück – dauerte immerhin auch drei Flugstunden – oder bloss drei Flugstunden – bei 35Kmh Tuck-Geschwindigkeit dauert das länger … In Delhi dann umgestiegen – rein in die Swiss-Maschine und die Heimat war schon viel näher gerückt – 8:30 dann sogar greifbar und fühlbar nahe – home sweet home – auch wenn wir auf den typischen Schneeregen bei 2Grad hätten verzichten können.

Fazit nach knapp 3 Wochen Indien und ca. 150 l durchgebratenem Benzin: Tucks sind nicht schnell. Und Indien ist anders. Anders als man es sich vorstellen kann und definitiv eine Reise wert.

Und für Neuseeländer hat es zu wenig Schafe da.

19. Tag: Tuck the Finishing Line – Wonderwall at Bolgatty Palace

January 20th, 2013. Published under 16. bis 20. Tag, Alle Berichte, Parties, Reise. No Comments.

In Kochi fühlten wir uns eigentlich sofort wie zu Hause – also wie in der Schweiz und nicht wie in Indien. Denn rund um unser Hotel im Touristenviertel ist es zum ersten Mal doch ziemlich aufgeräumt und chic hergerichtet. Auch sonst ist auffallend, dass es in Kochi deutlich mehr gepflegte Häuser und teilweise sogar richtig westlich gestylte Prestigebauten gibt. Aber es gab auch noch andere Gründen an die Heimat zu denken.

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Doch verlieren wir uns nicht in Träumereien, denn wir hatten ein dicht gedrängtes Programm und schliefen erst mal aus. So gut, dass wir gleich den Frühstücksslot verpassten, was aber kein Problem war, weil der Hotelmanager nur glücklich ist, wenn wir glücklich sind und deshalb gab es trotzdem Frühstück.

Aber weil wir noch für unsere treuen Sponsoren einkaufen mussten, ging’s gleich weiter zum vom Hotelmanager empfohlenen Gewürzladen und zwar zu dritt auf seinem Töff. Bei der Gewürzhändlerin haben wir dann ausgiebig geschnuppert und die Massala Spezialmischung in Engrosquantität beschafft.

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Anschliessend gingen wir dann den echten Gewürzmarkt suchen – Kochi ist seit den Zeiten Vasco da Gamas (der Indien 1498 entdeckte – und zwar an einer Beach, an der wir durchgetuckt sind) ein Gewürzhandelszentrum. Nur – den Gewürzmarkt, so wie wir ihn uns vorgestellt hatten (mit Markthalle und so) den gibt’s glaubs nicht und so machten wir einfach eine Tour durch verschiedene Gewürzläden und kauften noch ein paar Kilo Massala und so.

Das war durchaus reizvoll – vorbei an malerischen Ecken

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und bewusst gepflegten Touristenattraktionen wie diesen chinesischen Fischernetzen (um Fische zu fangen – nicht um Kingfischer zu kühlen…)

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Später dann bemühten wir uns, unser wucherndes Kopfhaar auf ein dem Ereignis angemessenes Formalitätslevel zu trimmen und suchten einen lokalen Coiffeur.
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Das sah dann so aus (indian style – bekanntlich ist da ein Foto eine ernste Sache und  Kameras mit Smile-Auslöser quasi unverkäuflich). Im Übrigen ist uns wichtig, darauf hinzuweisen, dass das vor der Party war und man uns nur wegen der Spiegel doppelt sieht.
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Und dann war es soweit – ab zur Finish Line, um noch ausgiebig Fotos zu schiessen und von unserem treuen Tuck Abschied zu nehmen

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Yes we finished!!!

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Und dann haben wir noch unser Tuck neben zwei äusserst nette Kolleginnen geparkt

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und gingen Cricket schauen – eine Auswahl der Rickshaw Runners gegen die lokalen Tuck Tuck Fahrer, wobei die Runners angeblich zum ersten mal seit 5 Jahren wieder mal gewonnen hätten…

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Dr. Daktari ist bekanntlich seit alten Sydney Zeiten ein Cricket Afficionado und auch Jimbo konnte sich durchaus für dieses Spiel erwärmen. Da traf es sich gut, dass uns die raketengetriebenen Aussies (man beachte die knapp nicht dem Kriegsmaterialgesetz unterstehenden Aufhängungspunkte am Gepäckträger)

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als Überraschung Tickets für das morgige Cricketländerspiel Indien vs. England besorgt hatten – wow. Allerdings mussten wir etwas fix umplanen, Postkarten im Akkord schreiben und um die Logistik zu lösen (wir fliegen ja morgen um 20:00 wieder ab in die Heimat) charterten wir halt einfach für den ganzen Tag einen Wagen mit Fahrer – so geht das in Indien.

Nach dem Cricket gab’s dann noch die Pokalübergabe und der Gouverneur und der Polizeichef von Kochi begrüssten und dankten uns für unseren Einsatz zugunsten der Frank Water Charity.

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Und während die einen den Nachmittag gemütlich ausklingen liessen, rasten wir los um die letzten Vorbereitungen zu treffen

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– danach dann ab an die Party, welche einmal mehr absolut obergrossartig war – stundenlang Abenteuer bequatschen

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und hundertkehlig “Wonderwall” intonieren war angesagt.

Höhepunkt war eine etwas lange aber eindrückliche Martial Arts und Feuer-Show

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und danach die Award-Ceremony. Grundsätzlich sind ja alle Teams die durchgehalten haben Sieger – aber für special Efforts wurden dann noch goldene Tucks verliehen, wobei “Don’t worry eat curry” doch tatsächlich auch prämiert wurde – nicht etwa als preferred Cigar Provider of the run, was wir zweifelsohne auch waren, sondern als “toughest team of the crazy bunch” weil bekanntlich Dr. Daktari die Challenge mit gebrochenem Arm unter die Räder nahm, resp. Jimbo die Kilometer alleine tucken musste.

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Ansonsten wollen wir nicht allzuviele Räubergeschichten von dieser im wahrsten Sinn des Wortes “epic Party” auftischen – einzig, dass der eine Däne (die sich ja mit der Hotelsuche öfters schwer taten) so gegen Mitternacht vermutlich von einem Tiger erschreckt wurde, auf einen Baum flüchtete, und dort oben friedlich einschlief…

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Und damit sagen wir für’s erste gute Nacht – aktuell sitzen wir um 01:15 in Delhi am Gate und warten darauf den Swiss-Flieger zurück in die winterliche Heimat boarden zu können. Doch halt – etwas fehlt noch – nämlich das Tuck of the Day, wobei wir heute nicht das Tuck of the Day sondern DAS Tuck of the Rally – THE Number One (resp eben die 42) – wählen

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und dies ist es: Das rundum genialste motorisierte Meisterwerk seit den Zeiten der Herren Daimler, Benz, Rolls & so! – zwar (noch) keines der sieben Weltwunder – aber die mit Abstand herausragendste Errungenschaft aus dem Bereich des Mechanical Engineering, welches die nördliche Hemisphäre seit dem SR71 Blackbird oder der Saturn 5 Mondrakete oder einem Pack Legosteine je gesehen hat!

18. Tag: Gloriose Überschreitung der Ziellinie in Kochi

January 17th, 2013. Published under 16. bis 20. Tag, Alle Berichte, Parties, Reise. 2 Comments.

Nach dem stärkenden Frühstück, welche sich aber nach unserer Erfahrung in unseren Mägen fast sofort in Flüssigkeit verwandelt, machten wir uns auf zur letzten Etappe von Kohzikode nach Kochi oder auch Cochin. Joni aka Jimbo hat das Tuck beladen, währenddessen Dr. D. noch irgendwo auf dem Hoteldach rumdrückte und fotografierte.

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Immerhin musste Jimbo dieses Mal nicht am Taxistand warten und wurde deshalb auch von keinen anderen Tuktuk-Fahrern geschnitten. Aber wir sind ja nicht nachtragend, deshalb lassen wir das.

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Aber ich wusste nicht, dass Dr. D. Werbung für Damenbinden macht. Muss ihn mal fragen. Aber mit seinem magistralen Schnauz sorgt er mittlerweile schon für einen vertrauens-erweckenden Auftritt hierzulande.

Unterwegs fuhr sich Jimbo mal wieder in Trance. Wenn man mal daran ist, dann will man fast nicht mehr aufhören. Das monotone Rasenmähermotoren-Geräusch, ein bisschen Wind – durchzogen mit allerlei Gerüchen – um die Ohren und ab und zu eine Lastwagenhupe in der Lautstärke auf dem Niveau eines Metallica-Konzertes 50 cm vor der Boxe. Es kam schon vor, dass Jimbo so tat, als würde er Dr. D’s Bitte nach einem Halt nicht hören.

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Dennoch mussten wir wirklich mal umkehren – Jimbo mit knirschenden Zähnen, aus der Trance gerissen. Dr. Daktari wollte an einem Strassenstand Riesenpackungen Gewürz einkaufen – man muss ja seine Charity Donatoren der Nirwana- und der Karma-Stufe noch mit Curry-Mischungen beglücken. Stellte sich leider einfach heraus, dass das keine Gewürzpackungen sondern Süssigkeiten waren. Macht ja auch wenig Sinn, am Strassenrand Gewürze en gros zu verkaufen. Daktari hat eben seinen Doktor nicht im Gewürzhandel gemacht. Nicht so schlimm, meinte er, und kaufte dann halt Süssigkeiten und stopfte sie in sich rein. Jimbo bot er natürlich auch welche an – er ist ja kein Unmensch. Jimbo lehnte jedoch ab, weil er die Süssigkeiten nicht durch die knirschenden Zähne durch brachte.

Das monotone Fahrgeräusch und die Idylle rundherum versetzte Jimbo aber rasch wieder in Trance. Es war ja Sonntag und auch die Inder machen Böötlifahrten und schwäderlen gerne mal ein bisschen im Nass – wie wir bei einer Flussüberquerung feststellten.

Ich weiss nur nicht genau, was der da im gestreiften Hemd genau fotografiert.

Dann jedoch furchtbare Bilder: Ein Tuktuk-Friedhof. Unser Tuck bewegte sich nur widerwillig da durch – wahrscheinlich hörte es die Stimmen seiner verstorbenen Vorfahren. Es ist eben ein sensibles.

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Genau genommen ist es nicht ein sensibles, sondern eine sensible – weil eine Frau. Im Gegensatz zu den meisten anderen Teams hatten wir ja bislang wirklich keine technischen Probleme und Zusammenbrüche zu verzeichnen. Wir sind überzeugt, dass das daran lag, dass wir sie wirklich gut behandelten. Wir flüsterten ihr immer sanft in die Rückspiegel, bevor wir starteten und sagten ihr, wie gut sie heute aussehe. Wie gut ihr das Kleid stehe. Fragten sie, ob sie beim Coiffeur war. So Sachen halt.

Während Dr. Daktari zurück ging um den Rickshaw-Friedhof zu föttelen, wartete Jimbo bei ihr und streichelte sanft ihr Steuerrad. An dieser Stelle verkneift er sich aber den Kommentar zum Warten.

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Weil für Unterhaltung ist immer gesorgt, wenn man anhält. Sofort ist man von lokalen Jungs umringt und wird im Detail ausgefragt: Woher, wohin, wie viel hat das Tuck gekostet? Ah, gemietet? Wie viel hat die Miete gekostet? Das sind so die Fragen. Dann sofort Namen austauschen, Hände schütteln und sehr nett bye bye sagen, wenn man wieder abfährt. Richtig nett.

Wir näherten uns unweigerlich der Zielline und überschreiteten sie um 16.10 am 13.1.2013 als das 15te eintreffende Team. Somit eher bei den ersten, weil insgesamt ja über 70 Teams unterwegs waren. Deshalb ist es auf diesem Bild noch ein bisschen leer.

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Zeremoniell trug sich Jimbo in die Annalen ein – beobachtet von Matt, dem Run-Master-Chief-of-all-Staffs.

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Matt und Jimbo schauen hier nicht etwa finster, sondern einfach indisch. Die lächeln nämlich nie auf Fotos.

Dann ab unter die Dusche, was essen und mit den bereits eingetroffenen Teams – Schotten, Engländern und Amis – ein paar Bierli stemmen und sich über die Erlebnisse austauschen.

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Der heutige Tuck of the Day geht an die Kanadier, die mit einem stehenden Lastwagen kollidiert sind. Der geneigte Leser (auch die Leserin) erinnere sich: Das sind die, die man an den Moskitos in den Zähnen erkennt, weil sie keine Frontscheibe mehr hatten.

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Um die Leistung dieser kanadischen Helden nochmals hervorzuheben: Der Unfall passierte am zweiten Fahrtag bei circa Kilometer 300 von 3’000. Und sie sind Finisher. Bravo. Andere Teams haben auch ohne Unfall auf der Strecke aufgegeben.

An dieser Stelle verkneifen wir uns aber für heute die flachsigen Sprüche über das jeweilige Team und sind einfach nur froh, dass den Jungs nichts Schlimmeres passiert ist.

17. Tag: Der Aare nah am schöne grüene westindische Ozean

January 14th, 2013. Published under 16. bis 20. Tag, Alle Berichte, Reise. 1 Comment.

Wir geben es zu: So langsam kommen auch wieder heimatliche Gefühle auf und weil es heute eigentlich nur durab und immer entlang der Küste geht, passt doch das Soundpicture vom stillen Haas der gar nicht so still ist eigentlich ganz gut.

Aber der Reihe nach: Am Morgen waren wir wieder mal die letzten, sahen aber auch dieses Mal zumindest einige der anderen Teams abdampfen. Wir nahmen dann erstmal das Frühstücksbuffet des Ressort Hotels unter die Lupe und dann die Zähne. Frisch gestärkt gingen wir dann die Rickshaw laden

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und los gings.

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Und auch heute wurden wir nicht enttäuscht – der real existierende Verkehr bietet immer wieder beste Sujets, wie hier z.B. der indische Beitrag zur Bewältigung der Bankenkrise – Praise the Lord – sponsored by the State Bank of Talapady. Und weil der Bus auch noch die 42 trägt ist er sozusagen ein Teamgefährte von uns.

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Obwohl – unsere Freunde sind die Busfahrer nicht! Denn heute herrschte mal wieder tierischer Verkehr (zuvorderst läuft das Huhn)

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ganz saumässig sogar –

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wobei sich v.a. die Buspiloten profilieren. Die Art und Weise wie die Busse einfach alles nieder- und wegfahren, was im Weg ist, ist unglaublich und wir haben geschworen, in Indien nie einen Fuss in einen solchen Buss zu setzen! Ueberholmanöver beginnen typischerweise mit einem leisen Rauschen, rasch lauter werdendem Motorengrollen und dann dem gezielten Einsatz einer +140dB lauten Wegpusthupe. Danach schiebt sich ein stählerner Koloss unbesehen der vor ihm fahrenden Kollegen und allfällig entgegenkommender Fahrzeuge stur in der Mitte an allem vorbei – es sei denn, es käme ein ebensolcher todessehnsüchtiger Busfahrer entgegen. Dann gibt’s in der Regel 5Min Stau, bis wieder alles sortiert ist. Und – anders als im Norden wird hier im Süden auch geschnitten und reingedrängelt was das Zeug hält – während im Norden gilt, wer bremst verliert so ist im Süden der Slogan wer später bremst ist früher tot.

Direkt nach den Busfahrern rangieren übrigens die Pilgerfahrzeuge. Deren Inhalt, die Pilger sind zwar äusserst angehme, nette und sympathische Zeitgenossen und immer für ein Hallo zu haben. Aber die Fahrzeuge sind recht böse, hochmoterisierte Gross-Geländewagen mit unübersehbarem Fahnenschmuck, meist übersäht mit Segnungszeichnungen (wir nehmen mal nicht an, dass sie so die Strassenopfer markieren – wäre sehr unpassend zu diesem wirklich sanftmütigen Menschen). Vor dem Start wird am Kühlergrill meist noch ein Räucherstäbchen angezündet und  dann wird auf Biegen und Brechen losgeröstet – gut – mit deren 500 Göttern im Rücken kann man es vermutlich schon wagen, so auf die Tube zu drücken – wir jedenfalls tucken uns schnell zur Seite weg, wenn die kommen.

Aber lassen wir dieses eher unerfreuliche Strassenverkehrsthema und nehmen wir uns eines der grossen Rätsel von Indien an – den Kühen. Welche eigentlich meist Stiere sind. Was wir irgendwie verstehen, denn wenn man die nicht essen darf, dann sind sie eigentlich zu ziemlich wenig Nütze. Ausser vielleicht zu dekorativen  Zwecken.

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Und natürlich als Fotosujet für die Touristen – hier der prächtige Templelbulle von Udupi

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Neben diesen Paradekühen / –stieren gibt es aber noch diverse Subspeizies: Z.B. die Grabenkuh, welche den ganzen Tag durch die Abwässergräben der Städte ziehen (vermutlich halt eine untere Kuhaste). Oder Kühe mit und ohne Hörner oder eins gegen vorne, eins zurück – diese sind meist vom Typus “Mitte-Strasse-Kuh-geradeaus-stierend”, wobei sie vermutlich in der Pubertät mal gegen das stoische geradeaus stehen aufbegehren mussten und seither eben ein Horn nach hinten tragen. Dann gibt es auch noch die Büffel, welche bedächtig ihre Furchend durch die Reisfelder pflügen – die müssen eher brahmanische Wurzeln haben – strikte vegetarisch und schon angenehm den Bauch im lauwarmen Wasser oder Schlamm tunkend. Neben diesen klassischen Kasten gibt es auch noch neue Entwicklungen, wie die intelektuelle Kuh, welche bevorzugt Lesematerial kaut und sich von Zeitungen ernährt – wobei auch mal zur Abwechslung an Kokosschalen genascht wird.

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Bei all diesen relevanten Erkuhntnissen haben wir dennoch eines der grossen Rätsel der indischen Küche nicht zu lösen vermocht. Denn im vegetarischen Bereich wird jeweils ein Drittel aller Gerichte mit Paneer zubereitet. Das sei eine speziell Art Käse und tatsächlich schmeckt sowohl das Chilly Paneer, das Paneer Masala etc. alles durchaus nach Käsen. Nur – wenn alle Kühe Stiere sind, wo kommt dann die Milch her. Also haben wir mal die Kellner befragt – aber leider keine Antwort erhalten. Selbst Muh und Mäh-Leute haben nichts zur Klärung beigetragen. Und da wir weder Kuhherden noch Kühe mit Milcheuter gesehen haben, haben wir dann halt mal einen Bullen direkt gefragt. Der aber hat leider auch nur etwas Unverständliches von wegen blöde Touristen geschnaubt und uns weiterhin indisch stoisch angestiert.

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Und zwischendurch geniessen wir immer wieder das idyllische Landleben – freuen uns über die nicht zuletzt dank euren Spenden immer besser funktionierenden Wasserversorgung – hier ein modernes Zugbrunnenbeispiel

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bestaunen die lokalen Transportmittel – hier ein Ledi-Schiff Kerala Style

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oder pflücken uns eine Banane vom Baum Der Leitspruch von Kerala “Gods own Country” macht so durchaus Sinn – zumindest wenn man Bananen und Kokosnüsse mag. Für Big Mac Liebhaber ist’s wohl eher kalter Entzug.

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Und weil uns langsam die Themen ausgehen schweigen wir uns auch stundenlang, bloggend, navigierend, sinnierend an. Dazwischen gibt es aber immer wieder interessanten Gesprächsstoff wie z.B. die Beschaffenheit der Strasse und die erfühlten unterschiedlichen Haftreibungskoeffizienten. Hier eine Trouvaille – da ist man eigentlich schon unterwegs bei sich zu Hause auf dem Gartensitzplatz.

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Am heutigen Tag war aber offensichlich auf der Strasse wirklich was los – wir passierten unzählige Demonstrationszüge und bestaunten, dass die Inder zwar die kompletten Chaoten im Strassenverkehr sind, dass sich aber die Zürcher 1. Mai Chaoten bezüglich Demodisziplin hier noch ein Stückchen abschneiden könnten. Denn zuerst werden die Kinder in den Schuluniformen als Eisbrecher losgeschickt,

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dann kommen die Frauen
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und zuletzt dann Herren der Schöpfung.
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Macht Sinn.

Abends haben wir dann ein Hotel am Strand von Kohzikode angesteuert und als wir auf dem Parkplatz noch andere Tucks sahen wussten wir, dass wir hier richtig waren. Nach einem leckeren Dinner, dem üblichen on the road Gequatsche haben wir uns dann noch das Erlebnis vom anderen Stern gegönnt und sind an den Strand spazieren gegangen. Was – solange es dunkel war – noch ziemlich unauffällig möglich war – zumindest Dr. Daktari verfügt ja über die landestypische Gesichtsbehaarung – aber sobald wir in die Nähe der beleuchteten Bühne eines Open Air Music und Tanz Festivals gelangten waren wir natürlich sofort umzingelt. Und weil auch die Musik enorm laut war, haben wir dem Treiben dann lieber aus etwas Distanz zugesehen und sind schon bald ins Hotel zurück um die letzte Fahretappe vorzubereiten.

Tuck of the day ist diesmal eindeutig das Namaste outta my Way – ganz klar ein Wunsch jedes richtigen Tuckers. Wobei diese Besetzung gar keine Tucker sondern Tuckerinnen sind – nämlich drei Travelbloggerinnen aus der ganzen Welt, deren Blogs wir aber leider noch nicht gefunden haben – egal – die Girls/Ladies selbst sind ganz nett und wir haben uns letztmals in Gokarna fröhlich zugewunken.

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16. Tag: Go with Kharma from Gokarna to Malpe Beach

January 13th, 2013. Published under 16. bis 20. Tag, Alle Berichte, Reise. 4 Comments.

Frisch auf in Gokarna und erst Mal das Dorf erkunden. Am Vorabend waren wir ja am letzten Drücker und bei Dunkelheit angekommen und konnten uns nur von den Althippies im Dachrestaurant ein Bild machen.

Raus aus unserem Gästezimmer sahen wir dann den Zugang zum Haus des Nachbarn – ich würde sagen, ein Kingfisher ist bei diesem Nachhauseweg die Limite, sonst wird man nass.

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Hier gleich noch das  Hotelpic of the last Night. Wobei Hotel wohl eher etwas hoch gegriffen ist.

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Dann mal den Strand bei Tageslicht besichtigen. Es hatte Zero Touristen, ausgenommen uns zwei, aber dafür jede Menge Pilger einer indischen Sekte – wobei Sekte hier nicht negativ verstanden sein will. Dr. D. fotografierte die Männer beim rituellen Bad von weitem. Als sie aber uns sahen, kamen sie an und wollten ihrerseits uns fotografieren. So ist das, wenn man plötzlich selbst zur Touristenattraktion wird. Sehr angenehme Menschlein übrigens – im Gespräch mit ihnen ergab sich, dass sie auf einer Pilgerfahrt waren und dass diese Station eben wichtig zur rituellen Reinigung im Meereswasser ist. Ich glaube, die waren so nett, weil wir sie nach der (spi)rituellen Reinigung getroffen haben. Vorher wären sie jenseitig spirituell dreckig gewesen und hätten uns wahrscheinlich ganz konkret diesseitig eine gepfeffert.

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Wir haben uns dann nicht getraut, unsere bleichen Körper auch noch zu entblössen und so den Ort mit einem tunk im Meer zu entweihen. Nicht auszudenken, wenn uns Pilger vor ihrem Bad dabei erwischt hätten … Generell sah man keine bleichen Körper an diesem Strand und auch Inder sonnen sich eigentlich nicht – sind ja schon braun und bleich zu sein gilt als sehr empfehlenswert. Folgender letzter Satz zu diesem Thema  ist einer Person gewidmet, die genau weiss, wie er gemeint ist: Conny, nicht nur Mick Jagger sondern auch Indien ist sehr schön …

Dann in Gokarna zum indischen Frühstück. war sehr lecker und der halbe Markt gesellte sich zu uns. Nur zum sagen: Das vermeintliche Mädchen neben Dr. D. ist gemäss eigener Aussage bald zweifache Mutter

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Im Dorf sahen wir dann die mit Fahnen geschmückten Geländewagen, die uns bereits auf der Strasse durch ihre ziemlich aggressive Spurwahl und intensive Behupung aufgefallen waren. Stellte sich heraus, dass diese Fahrzeuge die Pilger transportieren – die Strecke wurde wahrscheinlich früher zu Fuss gemacht – sozusagen der Jakobsweg für Hindus.

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Man stelle sich vor, bei uns würde der Jakobsweg mit Geländefahrzeugen abgeraffelt … Hape Kerkelings Buch “Ich bin dann Mal weg” wäre nur circa 5 Seiten dick und hätte neben “Ich bin dann Mal weg” nur “Gugus, ich bin wieder da” als Kapitel.

Ein weiterer Vorteil zu Fuss zu pilgern wäre, dass dann wohl nicht so viele sterben würden im Verkehr mit den Geländewagen. Wobei ich aber auch nicht genau weiss, wie viele auf dem Jakobsweg an Altersschwäche sterben.

Wir machten uns auf den Weg gen Süden wobei Dr. D. trotz der dynamischen Fahrweise von Jimbo noch folgendes farbiges Bild eines Ladens gelang. Dr. D. und Jimbo diskutierten noch, welche Ware da wohl feilgeboten würde. Ein weiteres ungelöstes Rätsel, das Indien Sherlock Holmes (Jimbo) und Dr. Watson (wer wohl?) aufgab.

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Unten folgend  noch ein Resultat der dynamischen Fahrweise von Jimbo bei Dr. Daktaris Kopfputz. Wenn man lange bei höheren Geschwindigkeiten auf dem Rücksitz ist macht es einem mit der Frisur voll einen Don King.

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Weil wir gut im Zeitplan waren, nahmen wir noch einen Mittagslunch in einem Restaurant an der Strasse. Man gewöhnt sich langsam daran, dass einem immer mindestens drei Männer in ca. 1 m Entfernung beim Essen zuschauen.

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Am Abend kamen wir in Udipi an – ebenfalls eine Pilgerstadt. Dr. D. wollte unbedingt noch Tempelschauen – Jimbo wollte seinen geschundenen Körper ins Meer tunken. Kompromiss: Man fährt am offiziellen Parkplatz vorbei und bis zum Tempel vor. Fanden die offiziellen Tuktuk Fahrer weniger lustig. Sonst sind das ja eigentlich unsere grössten Fans, weil wir ja wohl alle zusammen in die Tuktuk Kaste gehören. Dieses Mal schauten sie finster und sagten Jimbo (dem Schreibenden), er müsse wo anders hin. Ging ja schon auch 30 m weiter hinten mit Tuckie parkieren. War wohl schon ein  bisschen frech, sich gleich in die Taxischlange einzureihen. Dr. Daktari liess es sich derweil gut gehen, machte ein paar Föteli und liess sich gefühlt noch den Bart zuerst wachsen und dann rasieren.

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Schön geschmückte Strassenlampen haben sie aber in Udipi.

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Gut, vielleicht war es ja auch im Tempel. Kann ich ja nicht wissen, war nicht da.

Im Bild unten noch mobile Tempel mit Rädli daran. Wenn Dr. D. ein echter Kollege gewesen wäre, hätte er einen solchen an den Strand schieben lassen, dann hätte Jimbo beim tünkeln einen Tempel besichtigen können.

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Und dann sprach er während dem Nachtessen nicht mal mit mir sondern bloggte in der Weltgeschichte rum.

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Nun gut, lassen wir es mit der beleidigten-Leberwurst-Posse. Das Bild habe ich geschossen, weil ich davon fasziniert war, wie elegant sich der Schnauz von Dr. D. um die Zigarre legte.

Wir haben es dann doch noch an den Strand vor Udupi namens Malpe Beach geschafft und konnten unsere vom Curry essen und gleich wieder durchlaufen lassen ausgemergelten Körper doch noch ins Meer tunken. Nach und nach trafen dann noch einige andere Teams ein und wir waren zuletzt noch eine ganz lustige Runde, bestehend aus Amis, Kanadiern, Deutschen und uns Schweizern.

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Als Tuck of the Day hat mir Dr. D. wiederum Neuseeländer zugeteilt – wohl in der Hoffnung, dass ich mir wieder einen billigen Scherz über sie erlaube. Den verkneife ich mir jetzt aber.

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Aber ist das nicht ein aufblasbares Gummmischaf da auf dem Dach?

15. Tag: Goa get Kharma in Gokarna

January 12th, 2013. Published under 11. bis 15. Tag, Alle Berichte, Reise. 1 Comment.

Der Tag nach der Goa-Party begann eher gemütlich – unglaublich gemütlich – also so gemütlich, dass sie in der Küche des Elefant Art Cafe ca. 50 Minuten benötigten um uns zwei Eieromeletts mit ungetoastetem Toastbrot und zwei Cafe zu servieren. Und falls Jimbo in der Küche nicht dreimal verbal gehupt und anschliessend am besagten Ort fast selbst handgreiflich geworden wäre resp. die Eier in die Pfanne gehauen hätte, so sässen wir wohl noch heute dort. Und wir waren ja nicht die ersten beim Morgenessen – dies sei nicht verschwiegen! Irgendwie kam latent der Verdacht, dass die Elefant Cafe Crew die Rickshaw Runners eigentlich gar nicht mag – denn sonst wurden wir in Indien immer bestens bedient und meist auch über die zu erwartende Wartezeit vorab informiert.

Später dann ging’s kurz an den Beach – abkühlen ist schwierig, weil das Wasser tropisch warm ist und dann mussten wir uns auch noch kurz von Dänen / Aussies verabschieden und auf ging’s zu einem Halbtagestuck nach Gokarna – ca. 150 Kilometer.

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Aber kaum gestartet befiehlt Dr. Daktari Stopppp! Jimbo leicht verwundert – ja was nun und Dr. Daktari Panama Jack mässig im alten Armeehemd – aber ohne Tropenhelm raus aus der Kutsche und die Kamera in den Anschlag gehievt. Denn – falls uns unsere äusserst bescheidenen botanischen, zoologischen oder faunischen Kenntnisse nicht täuschen, wollte uns doch tatsächlich DER Kingfisher – also nicht King Fischer und auch nicht Kingfisher – sondern eben der Echte, der  Vogel Geleit leisten. Und falls dem so wäre müssen wir zugestehen, dass wir selten so einen schönen Vogel gesehen haben – v.a. im Flug sieht man ein wunderschön blau schimmerndes Federkleid – so schön, dass wir sogar die zweite unscharfe Flugfoto posten – ihr könnt die ja nach eurer Fantasie noch nachzeichnen.

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Die Szenerie malerisch wie immer und auch die Menschen tun einiges, damit es manchmal fast schon kitschig aussieht. In Mumbai wollten sie uns noch Touren anbieten, bei welchen man den Frauen beim Waschen zuschauen könne – tatsächlich ein sehr schönes Sujet – aber wir geben zu, wir bevorzugen die explore-it-yourself Variante.

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Bei all der Idylle sollte man nicht vergessen, dass dies Knochenarbeit ist und dass Frau nebenbei auch noch Brennholz sammeln, für die Familie kochen und – falls sie doch tatsächlich einen Job hat – auch noch den highway fegen oder Steine schleppen muss. Ausser im Tempel – da darf Frau nicht rein – das geht dann so: Die Frauen schleppen die Materialien bis zum inneren Tempeleingang und dort übernehmen dann die Herren. Auch interessant: Gebaut wird viel, aber wir haben keine einzige Schaufel gesehen. Das einzige Werkzeug scheint eine Kreuzung aus Spaten und Hacke zu sein und wenn etwas weggeschaufelt werden muss wird das mit diesem Teil in einen Plastikkorb gezogen, dann schwupps der Korb auf den Kopf hochgehievt und dann weg damit. Gewöhnungsbedürftig wie halt so vieles hier. Aber wir schweifen ab – zurück zum Waschen.

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Und dann stellte sich mal wieder die Frage: Should I stay or should I goa now? Cuz if I stay there will loads of smoke but if I overtake there will be doubel!!! Gecheckt? Nun also gut – hinter den Lastwagen herzuzuckeln ist ganz amüsant und auch einigermassen sicher, weil die Frontalkamikazes aus dem Weg räumen. Andererseits sind die Motoren oft von antiquarischem Wert und der Treibstoff scheint direkt aus den Verklappungstanks eines angejahrten Supertankers zu stammen – Smog ohne Ende.

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Aber – wie geschrieben – kulturell wertvoll, da jeder Lastwagenfahrer sich bemüht, den hinter ihm stayenden Verkehrsteilnehmern etwas zu bieten. Und sei es nur einen tieferen Einblick in die Anatomie des Menschen, wobei unklar ist, wie dieser Tankinhalt zu einer dritten Zahnreihe führen sollte – aber hier sind wir vermutlich auch einfach zu pingelig und er will uns sagen,dass diese Säure ausser den Zähnen – inkl. Milchzähnen alles wegputzen würde.

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Andere Laster wieder bemühen sich eher um die schönen Künste und hoffen, den hinten anhängenden hektischen Gasfuss damit besänftigen zu können.

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Und falls der Fuhrunternehmer eher fantasielos aus Sicherheitsgründen die Sound Horn Policy (das ist in der Formulierung noch nicht mal zweideutig) ausgegeben hat, dann kann man immer noch auf dem Differential ein Porträt mit abschreckender Wirkung aufmalen.  016Goa_Gokarna011_DSC01662b

Nun wie gesagt – should we stay or should we goa now? Aber weshalb double trouble wenn man goat? Weil typischerweise diese feinstauboptimierten, Sinne vernebelnden, Schleimhäute zusetzenden Ungetüme den Auspuff vorne oder rechts auf der Seite haben und zwar exakt in Rickshaw-Sitzhöhe, so dass man beim Überholen kurzfristig eine volle Ladung abkriegt – eben double.

Für uns stellte sich die Frage im doppelten Sinne, denn should we stay in Goa or we should we go Tikki Takka Wakkatakka Karnataka oder so? Elementare, essentielle Überlegungen – denn in Goa ist jedes zweite Haus mit Kingfisher bemalt – aber wie steht’s damit im Taka-Land unten an Goa? Nun wir stellten uns dem Challenge und fuhren zu. Bis zur Grenze, dort mussten wir dem Grenzer erst einen Memorial Day Kleber der Armed Forces of India vom letzten Dezember abkaufen und danach sammelte der gute Mann auch noch Münzen. Allerdings nicht nur, als Joni in seinem Geldchaos wühlte und mit Bedauern erklärte, er hätte nur 20 Dollar Noten, wollte der Grenzer auch diese sammeln – verstehen wir nicht so ganz – dann anders als Münzen haben diese Scheine der weltgrössten Weichwährung ja tatsächlich nur Unterhaltungswert – den aber immerhin für exakt  20 Dollar. Nun tief unten fand Joni dann noch zwei Einfränkler und die nahm der nette Herr grad beide – sind wohl im Doppel mehr wert…

Andere Dinge hingegen scheinen in Indien nicht so grossen Wert zu haben – oder wir verwechseln das mit dem Abfallentsorgungskonzept. Welches ein Unwort ist – denn das indische Konzept ist so einfach, dass man es nicht Konzept nennen kann. Rausschmeissen. Erledigt. Entsorgt. Neulich in der gehobenen Hotelanlage entkorkte der Kellner gekonnt die kühlen Kingfishers und warf danach die Kronkorken demonstrativ in die Botanik. Vermutlich als gut gemeinte Arbeitsbeschaffungsmassnahme für die unteren Kasten, die hätten ja sonst nichts zu tun. Abfallkübel? Mangelware. Daraus einen Business Case zu machen würden wir aber als High Risk – falsch – als economical-suicidal-waste-of-time-and-ressources qualifizieren – wegwerfen gehört hier irgendwie einfach dazu. Schade.

Das Wegwerfgen bezieht sich übrigens nicht bloss auf Kronkorken

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aber auch ganze Gebäude in scheinbar mal fertigem Zustand, kann man ja einfach wieder verlottern lassen

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und wer erkennt die Pointe in diesem Bild?

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Richtig – das war mal eine Tanke – also mal die Bleche an den Zapfsäulen abmontiert und daraus Touristenschwerter oder Blechboote für Kinder gefertigt und den Rest lässt man mal  goammeln. Das Ganze haben wir auch schon in gross gesehen – Dutzende von Autobahn – pardon – National Highway Tanken, deren Einfahrten mit ein paar Gesteinsbrocken blockiert wurden und die nun vor sich hinrotten. Irgendwie schwer nachvollziehbar, was hier  alles investiert und dann wieder weggeworfen wird – aber vielleicht ist das auch bloss ein Trick, weil man für einen weiteren Marktstand nie eine Genehmigung bekäme – aber wenn man erstmal eine Tanke hat und diese umfunktioniert, kann niemand was dagegen einwenden…

Und so cruisten wir gemütlich im warmen Fahrtwind nach Gokarna – nichtsahnend, was uns dort erwarten würde

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vorbei an typischen Strassenszenen

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und unbekannten Monumenten

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Hinein nach Gokarna einem angeblich malerischen Fischerdörfchen mit dem schönsten Strand von ganz Westindien resp. um präziser zu sein (einige 10’000 Kilometer) West-Indien. In Realität aber war es inzwischen Nacht und Jimbo the Navigator wählte straight die grosse rote Strasse, welche natürlich keineswegs grösser sondern a) der lokale Markt und b) die Hauptpilgerstrecke für tausende von Gläubigen auf dem Weg zur rituellen Waschung im Meer war. Das war dann fahrerisch etwas anspruchsvoll und die Hotelsuche nicht unbedingt vereinfachend. Wir fanden dann trotzdem ein nettes Guesthouse, das Zimmer für umgerechnet CHF 10.— anbot. Und danach zielsicher DAS Rooftop Resti in welchem wir ausser den Kellnern für einmal nicht einen einzigen Local antrafen. Die Gäste allesamt bleichgesichtig und spirituell leicht bis schwer angeschlagen – lauter Nostalgie- und überfällige Althippies – das war kein Vergnügen! Das Essen war aber trotzdem grossartig und auf dem Nachhause-Spaziergang konnten wir sogar zwei flüssige Kingfisher ergattern – auch schön. Allerdings etwas unglücklich – denn nach exakt 4.5dl krachte der Stuhl von Jimbo unter der erhöhten Last zusammen und die Katze die sich vertrauensvoll darunter gelegt hatte, verabschiedete sich mit Herzrasen in de Botanik. Wir ins Bett unter das bereits vorhandene Mosquitonetz.

Bei den Tucks gibt’s ja doch einige – und jedes ist einzigartig – bis auf die zwei Super Mario Kollegen. Wie zu erwarten ist dies aber glaub’s eine strikte Zweierkiste und seit dem Start haben wir nie mehr eine Spur von denen gesehen – sind aber trotzdem gestylt genug für den Tuck of the Day award!

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