19. Tag: Tuck the Finishing Line – Wonderwall at Bolgatty Palace
January 20th, 2013. Published under 16. bis 20. Tag, Alle Berichte, Parties, Reise. No Comments.
In Kochi fühlten wir uns eigentlich sofort wie zu Hause – also wie in der Schweiz und nicht wie in Indien. Denn rund um unser Hotel im Touristenviertel ist es zum ersten Mal doch ziemlich aufgeräumt und chic hergerichtet. Auch sonst ist auffallend, dass es in Kochi deutlich mehr gepflegte Häuser und teilweise sogar richtig westlich gestylte Prestigebauten gibt. Aber es gab auch noch andere Gründen an die Heimat zu denken.
Doch verlieren wir uns nicht in Träumereien, denn wir hatten ein dicht gedrängtes Programm und schliefen erst mal aus. So gut, dass wir gleich den Frühstücksslot verpassten, was aber kein Problem war, weil der Hotelmanager nur glücklich ist, wenn wir glücklich sind und deshalb gab es trotzdem Frühstück.
Aber weil wir noch für unsere treuen Sponsoren einkaufen mussten, ging’s gleich weiter zum vom Hotelmanager empfohlenen Gewürzladen und zwar zu dritt auf seinem Töff. Bei der Gewürzhändlerin haben wir dann ausgiebig geschnuppert und die Massala Spezialmischung in Engrosquantität beschafft.
Anschliessend gingen wir dann den echten Gewürzmarkt suchen – Kochi ist seit den Zeiten Vasco da Gamas (der Indien 1498 entdeckte – und zwar an einer Beach, an der wir durchgetuckt sind) ein Gewürzhandelszentrum. Nur – den Gewürzmarkt, so wie wir ihn uns vorgestellt hatten (mit Markthalle und so) den gibt’s glaubs nicht und so machten wir einfach eine Tour durch verschiedene Gewürzläden und kauften noch ein paar Kilo Massala und so.
Das war durchaus reizvoll – vorbei an malerischen Ecken
und bewusst gepflegten Touristenattraktionen wie diesen chinesischen Fischernetzen (um Fische zu fangen – nicht um Kingfischer zu kühlen…)
Später dann bemühten wir uns, unser wucherndes Kopfhaar auf ein dem Ereignis angemessenes Formalitätslevel zu trimmen und suchten einen lokalen Coiffeur.
Das sah dann so aus (indian style – bekanntlich ist da ein Foto eine ernste Sache und Kameras mit Smile-Auslöser quasi unverkäuflich). Im Übrigen ist uns wichtig, darauf hinzuweisen, dass das vor der Party war und man uns nur wegen der Spiegel doppelt sieht.
Und dann war es soweit – ab zur Finish Line, um noch ausgiebig Fotos zu schiessen und von unserem treuen Tuck Abschied zu nehmen
Yes we finished!!!
Und dann haben wir noch unser Tuck neben zwei äusserst nette Kolleginnen geparkt
und gingen Cricket schauen – eine Auswahl der Rickshaw Runners gegen die lokalen Tuck Tuck Fahrer, wobei die Runners angeblich zum ersten mal seit 5 Jahren wieder mal gewonnen hätten…
Dr. Daktari ist bekanntlich seit alten Sydney Zeiten ein Cricket Afficionado und auch Jimbo konnte sich durchaus für dieses Spiel erwärmen. Da traf es sich gut, dass uns die raketengetriebenen Aussies (man beachte die knapp nicht dem Kriegsmaterialgesetz unterstehenden Aufhängungspunkte am Gepäckträger)
als Überraschung Tickets für das morgige Cricketländerspiel Indien vs. England besorgt hatten – wow. Allerdings mussten wir etwas fix umplanen, Postkarten im Akkord schreiben und um die Logistik zu lösen (wir fliegen ja morgen um 20:00 wieder ab in die Heimat) charterten wir halt einfach für den ganzen Tag einen Wagen mit Fahrer – so geht das in Indien.
Nach dem Cricket gab’s dann noch die Pokalübergabe und der Gouverneur und der Polizeichef von Kochi begrüssten und dankten uns für unseren Einsatz zugunsten der Frank Water Charity.
Und während die einen den Nachmittag gemütlich ausklingen liessen, rasten wir los um die letzten Vorbereitungen zu treffen
– danach dann ab an die Party, welche einmal mehr absolut obergrossartig war – stundenlang Abenteuer bequatschen
und hundertkehlig “Wonderwall” intonieren war angesagt.
Höhepunkt war eine etwas lange aber eindrückliche Martial Arts und Feuer-Show
und danach die Award-Ceremony. Grundsätzlich sind ja alle Teams die durchgehalten haben Sieger – aber für special Efforts wurden dann noch goldene Tucks verliehen, wobei “Don’t worry eat curry” doch tatsächlich auch prämiert wurde – nicht etwa als preferred Cigar Provider of the run, was wir zweifelsohne auch waren, sondern als “toughest team of the crazy bunch” weil bekanntlich Dr. Daktari die Challenge mit gebrochenem Arm unter die Räder nahm, resp. Jimbo die Kilometer alleine tucken musste.
Ansonsten wollen wir nicht allzuviele Räubergeschichten von dieser im wahrsten Sinn des Wortes “epic Party” auftischen – einzig, dass der eine Däne (die sich ja mit der Hotelsuche öfters schwer taten) so gegen Mitternacht vermutlich von einem Tiger erschreckt wurde, auf einen Baum flüchtete, und dort oben friedlich einschlief…
Und damit sagen wir für’s erste gute Nacht – aktuell sitzen wir um 01:15 in Delhi am Gate und warten darauf den Swiss-Flieger zurück in die winterliche Heimat boarden zu können. Doch halt – etwas fehlt noch – nämlich das Tuck of the Day, wobei wir heute nicht das Tuck of the Day sondern DAS Tuck of the Rally – THE Number One (resp eben die 42) – wählen
und dies ist es: Das rundum genialste motorisierte Meisterwerk seit den Zeiten der Herren Daimler, Benz, Rolls & so! – zwar (noch) keines der sieben Weltwunder – aber die mit Abstand herausragendste Errungenschaft aus dem Bereich des Mechanical Engineering, welches die nördliche Hemisphäre seit dem SR71 Blackbird oder der Saturn 5 Mondrakete oder einem Pack Legosteine je gesehen hat!